22. Mai 2021

Ein*e Klimamanager*in für Langen

Grüne wollen Fachdienst im Rathaus für das Ziel Klimaneutralität stärken

 

In die Klimadebatte ist durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom März noch einmal ordentlich Schwung gekommen. „In einem nicht für möglich gehaltenen Tempo hat die Bundesregierung ein Klimaschutzgesetz verabschiedet, das die Bundesrepublik auf eine Klimaneutralität im Jahr 2045 verpflichtet. Es war höchste Zeit, hier die Bremse zu lösen und es wird auch in Langen höchste Zeit, dieses Ziel anzupeilen und sich auf den Weg zu machen“, so Grünen-Fraktionschef Jens Duffner. Die Grünen haben daher einen Antrag in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht, in Langen ein kommunales Klimamanagement aufzubauen. Der Fachdienst Bauwesen, Stadt- und Umweltplanung soll um eine entsprechende Stelle aufgestockt werden. Konkret soll sich ein*e zukünftige*r Klimamanager*in unter anderem um die Förderung und den Ausbau erneuerbarer Energien, das Thema Energieeffizienz bei Baumaßnahmen und das Thema nachhaltige Mobilität in Langen kümmern. Viele hessische Kommunen, auch im Umkreis Langens wie Mörfelden-Walldorf, Dreieich oder Obertshausen, haben eine solche Position bereits. „Es geht vor allem darum, die verschiedenen Akteure in Langen zu vernetzen, Maßnahmen und Projekte zu koordinieren und die notwendigen finanziellen Ressourcen ranzuschaffen“, beschreibt Duffner das Stellenprofil. Bund und Land haben eine Fülle von Förderprogrammen aufgelegt, an denen Langen als Klimakommune in einem nicht unerheblichen Maße profitieren kann. Auch die Stelle für Klimamanagement wird über die Nationale Klimaschutzinitiative des Umweltministeriums bezuschusst.

 

„Es braucht aber jemanden im Rathaus, der sich um diese Geldtöpfe kümmert. Mit derzeit nur einer Vollzeitstelle für das Thema Umwelt ist der Fachdienst 13 dafür personell deutlich unterbesetzt und kann dies nicht leisten“, so Duffner. Deswegen können die Grünen auch der Idee eines Klimanotstands oder eines Klimavorbehalts nur bedingt etwas abgewinnen. Natürlich ist es sinnvoll, alle beschlossenen Maßnahmen der Stadtverordneten vorher auf ihre Klimaauswirkungen zu prüfen. „Nur, wer soll es machen? Wenn das nicht reine Symbolpolitik bleiben soll, braucht es genau die personellen und fachlichen Ressourcen im Rathaus, die das auch leisten können. Dazu haben wir bisher in der öffentlichen Diskussion noch nichts gehört“, kritisiert Duffner. Im Interesse der nachfolgenden Generationen braucht es jetzt aber konkrete Taten statt Symbole und das möglichst schnell.