7. Februar 2022

Natur und Umwelt

Natur und Umwelt haben mit uns auch in Langen ihren Platz

  • Wir kämpfen gegen den Kiesabbau und für den Erhalt des Stadtwaldes.
  • Für einen moderaten Ausbau der B486 zwischen A5 und K168 mit Fahrradweg und höherer Sicherheit
  • Erhalt und Ausbau innerstädtischer Grünflächen und mehr Stadtbäume für eine bessere Luft
  • Mehr insektenfreundliche Blühflächen auf öffentlichen und privaten Flächen
  • Für mehr Grün statt Stein in den Langener Vorgärten
  • Personelle Stärkung des kommunalen Fachdienstes für Umwelt
Kiesgrube und Stadtwald

Wir sind die einzige Partei in der Stadtverordnetenversammlung, die sich kategorisch gegen eine weitere Ausweitung der Kiesabbaufläche am Waldsee stemmt. 67 ha Bannwald werden seit dem Planfeststellungsbeschluss durch die Firma Sehring nun scheibchenweise gerodet, ein gutes Drittel ist bereits weg. Das bedeutet eine höhere Staub- und Lärmbelastung in Neurott und den Verlust wertvoller Naherholungsflächen für alle Langener. Die Auswirkungen auf das Grundwasser und das lokale Klima sind noch gar nicht absehbar. Die Wiederaufforstung ist ein leeres Versprechen. Das Unternehmen hinkt in Sachen Renaturierung bei Qualität und Quantität gegenüber den ursprünglichen Planfeststellungsauflagen sowohl in der ehemaligen Ostgrube, als auch im Bereich der Westgrube erheblich hinterher. Von den wieder aufgeforsteten Waldflächen hat Hessenforst bislang nur einen Bruchteil fachlich abgenommen. Kleine Setzlinge sind eben noch kein Wald. Auch dass die Verfüllung von Flächen, die eigentlich vor sechs Jahren schon abgeschlossen sein sollte, nun wieder bis auf 2038 verschoben werden soll, zeigt aus unserer Sicht, dass das Kiesabbauunternehmen seine Pflichten nicht ernst nimmt. Es ist kein Geheimnis, dass wir uns von der grünen Regierungspräsidentin mehr Mut in der Prüfung und von den Verwaltungsgerichten mehr Tempo in den Verfahren gewünscht hätten. So kann es passieren, dass der Wald weg ist, bevor im Hauptsacheverfahren abschließend entschieden wurde. Wir unterstützen den BUND sehr intensiv mit finanziellen Mitteln und persönlichem Einsatz bei der Klage gegen die Abbaugenehmigung für Sehring. Wir werden auch weiterhin alles tun, was möglich ist, um diese brachiale Waldvernichtung zu verhindern. Die FSC-Zertifizierung des Langener Stadtwaldes und damit eine Waldbewirtschaftung nach den strengsten ökologischen Kriterien war ein grüner Erfolg, der zeigt, dass sich Beharrlichkeit auch auszahlt. 

Ausbau B486

Wir waren und sind nach wie vor gegen einen vierspurigen Ausbau der B486 zwischen A5 und K168. Wir halten diese überdimensionierte Ausbauvariante mit dem höchsten Waldverlust nicht nur für unnötig, sondern auch für kontraproduktiv. Sie führt nämlich unweigerlich zu einer höheren innerstädtischen Verkehrsbelastung, wenn sich der vierspurige Verkehr ab der K168 auf zwei Spuren verengt und Autofahrer dann über die Südliche Ringstraße ausweichen. Wir werben für eine deutlich abgespecktere Variante mit zusätzlichen Mehrzweckstreifen für ein Mehr an Sicherheit. Selbst die Experten von HessenMobil gehen in ihren Planungsunterlagen davon aus, dass sich durch den vierspurigen Ausbau die Belastung der Straße und damit die Stauanfälligkeit nicht wesentlich verbessern werden. Dafür opfern wir keinen Wald.

Stadtbäume und Grünflächen

Wir brauchen eine andere Prioritätensetzung bei öffentlichen Investitionen und bei den laufenden Ausgaben. Wir wollen deutlich mehr Baumpflanzungen im Stadtgebiet in kürzerer Zeit. Wir haben im Sturmereignis 2018 an die 400 Bäume im Stadtgebiet verloren. Stadtbäume sind jedoch für ein erträgliches Klima und die Luftqualität enorm wichtig. Wenn wir in dem Tempo nachpflanzen wie bisher, brauchen wir (zu) viele Jahre, um nur diese Bäume zu ersetzen. Hier wollen wir deutlich schneller werden. Dazu braucht es mehr Geld im städtischen Haushalt für die Pflanzungen selbst und für die Pflege. 

Städtische und auch private Grünflächen wollen wir konsequent insektenfreundlich umgestalten, um einen Beitrag zum Artenschutz zu leisten. Dach- und Fassadenbegrünungen sind schon heute Bestandteil von Bebauungsplänen. Das wollen wir weiterführen. Noch wichtiger als Fassaden wären uns aber zum Beispiel die Vorgärten, die immer mehr in pflegeleichte Steinwüsten verwandelt werden. Da wollen und müssen wir gegensteuern. Um die Aktivitäten auf privater Basis zu stärken, können wir uns zuerst ein verstärktes Beratungsangebot, städtische Wettbewerbe und, wenn die Haushaltslage es zulässt, auch ein kommunales Förderprogramm vorstellen. Es gibt bereits lokale Initiativen, die sich um Pflege von ökologisch wertvollen Grünflächen oder Bäumen kümmern die wir stärken und stützen wollen. Der städtische Fachdienst für Umwelt könnte hier eine wichtige Vernetzungsfunktion für lokale Initiativen übernehmen. Einiges lässt sich aber nur über die Landes-Bauordnung regeln, Beispiel Vorgärten. Da sind wir bereits im Gespräch mit unseren grünen Landesvertretern. 

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